Polyvinylidenfluorid (PVDF)
PVDF ist ein teil-kristalliner, opaker, thermoplastischer Fluorkunststoff.
Aus Fluorwasserstoff und Methylchloroform werden umgewandelt zu Chlordiflourethan und dann zu Vinylidenflourid. Dieses wird anschließend in absolut reinem Wasser mit einem Katalysator unter kontrollierten Temperatur- und Druckverhältnissen zu Polyvinylidenfluorid umgewandelt.
Bild: Eine Auswahl weiterer Halbzeuge
PVDF die Charakteristika des Werkstoffes
In PVDF sind 57% Chlor enthalten. Welche Kristallinität der Werkstoff erhält, hängt davon ab, wie er thermisch vorbehandelt wurde. Wird in dünnen Folien schnell abgekühlt, entstehen transparente Endprodukte. Wird bei 135 Grad getempert, entstehen hochkristalline und steife Werkstücke.
Die normale Einsatztemperatur bewegt sich zwischen minus 60 Grad Celsius und plus 150 Grad Celsius. PVDF überzeugt auch bei tiefen Temperaturen durch Zähigkeit und Festigkeit. Es ist schwer entflammbar und selbstverlöschend, UV- beständig und außerdem höchst beständig gegen Chlor und Brom, sowie gegen Strahlungen. PVDF erfüllt die höchsten Ansprüche bei verschiedenen Anforderungen der Verpackungsindustrie.
Es erfüllt höchste Ansprüche an die Reinheit und wird deshalb z. B. für Reinwasserrohrleitungen, Verpackungen von Chemikalien (gas- und aroma-undurchlässige Flaschen), im Apparatebau und in der Halbleiterfertigung eingesetzt.
Zum Verbinden des Werkstoffes sind alle gängigen Schweißverfahren geeignet. PVDF lässt sich auch mit Kleblacken oder Zwei-Komponentenkleber problemlos verkleben.
In welchen Bereichen wird Polyvinylidenfluorid verwendet?
Aufgrund der hervorragenden thermischen bzw. der chemischen Beständigkeit, wird Polyvinylidenfluorid als Innenverkleidung für Rohre oder Bauteile im Außenbereich gerne eingesetzt. Weiterhin findet dieser Werkstoff Verwendung bei Dichtungen, Teile von Pumpen, Ventilen, Rückschlagklappen, Rotationsscheiben, Fittings, Zahnräder, Membranen sowie für Verpackungsfolien Verwendung.
Auch in der Messtechnik, als Beschichtung von Messsonden wird PVDF angewendet. Aufgrund der piezoelektrischen Effekte eignet es sich auch hervorragend für den Einsatz in Phono-Artikeln, wie z.B. Mikrofonen, Lautsprechern, Hydrophonen.
Geplant ist auch eine Erprobung des Werkstoffes bei der Herstellung von flexiblen Spiegeln in der Weltraumtechnik.
PVDF die Werkstoffrichtwerte
Dichte (g/cm³) nach ISO 1183 | 1,78 |
Temperatureinsatzbereich (°C) | -30 bis +140 |
Brandverhalten (Probendicke 3/6mm) nach UL 94 | B1 schwer entflammbar |
Spez. Durchgangswiderstand (Ohm) nach IEC 60093 | 1014 |
Streckspannung (MPa) nach DIN EN ISO 527 | 55 |
Zug-E-Modul (MPa) nach DIN EN ISO 527 | 1950 |
Weitere Handelsnamen von PDVF
PDVF ist auch unter folgenden Handelsnamen bekannt:
- Kynar® PVDF
- Dyneon® PVDF
- Solef® PVDF
Die Dichteangabe kann sich abhängig von der Einfärbung, der Rezeptur und der Dicke verändern. Im Einzelfall fragen Sie am besten direkt bei uns nach. Die Daten unserer Werkstoffrichtlinien sind lediglich als Richtwerte anzusehen, da sich die Werte abhängig von der Probekörperherstellung und dem Verarbeitungsverfahren verändern können. Das bedeutet, dass bei Bekanntwerden des konkreten Anwendungsbereichs der Verarbeiter bzw. der Anwender die Eignung der Materialien separat noch einmal prüfen sollte.
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