Polyethylen (PE)

Polyethylen, kurz PE, ist ein unpolarer teikristalliner Thermoplast. Die Molmasse, Verzweigungsgrad, mittlere Kettenlänge und Molmassenverteilung können durch die Polymerisationsbedingungen verändert werden. Polyethylen (PE) wird aufgrund unterschiedlicher Dichte in vier Haupttypgruppen unterteilt. Dabei werden die Kurzbezeichnungen nicht immer einheitlich verwendet. (folgende Tabelle als Bild)

Polyethylen im Shop

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Bild: Eine Auswahl weiterer Halbzeuge

Die Eigenschaften von Polyethylen

Polyethylen hat eine geringe Dichte. Beispiel hierfür wären PE-VLD mit einer Dichte zwischen 0,9 und 0,93 g/cm¬≥ oder PE-HD mit einer Dichte zwischen 0,94 und 0,97 g/cm¬≥. Die geringe Dichte der verschiedenen PE-LD-Typen resultiert aus dem Umstand, dass bei diesem Polyethylen-Typen lang- und kurzkettige Verzweigungen dafür sorgen, dass es nicht zu einer engen Zusammenlagerung der Polymerketten kommt. Aus diesem Grund ist der Kristallisationsgrad von PE-LD wesentlich geringer als bei anderen PE-HD-Typen.

Des Weiteren hat PE-LD eine deutlich höhere Lichtdurchlässigkeit, die bei dünnen Folien zum Teil bis hin zur Transparenz führt. Der hohe Kristallisationsgrad ist auch der Grund für die hohe Schmelztemperatur von PE-HD. Im Vergleich zu den meisten anderen Thermoplasten fallen die Steifigkeit, die Härte und Festigkeit von PE wesentlich geringer aus. Allerdings besitzt Polyethylen ein gutes Gleitreibverhalten, eine hohe Kälteschlagfestigkeit und eine hohe Dehnbarkeit. Soll PE im Spritzgussverfahren verarbeitet werden, wird Polyethylen mit einer hohen Molmasse verwendet.

Wichtig: PE-HD-UHMW kann nicht thermoplastisch verarbeitet werden.

Die chemischen und physikalischen Eigenschaften von PE ermöglichen das Verstrecken zu sehr stabilen Verstärkungsfasern. Deren Festigkeit entsteht durch die sehr hohe Kristallinität, die durch das Verarbeitungsverfahren erreicht wird. Die maximale Dauergebrauchstemperatur von Polyethylen hängt vom Typ ab, bewegt sich aber in der Regel bei 60 bis 85 Grad Celsius. Eine kurzzeitige thermische Belastung ist bei 80-120 Grad Celsius möglich. Neben einer guten chemischen Beständigkeit gegen eine Vielzahl von Fetten, Säuren, Älen und Basen besitzt Polyethylen eine hervorragende elektrische Isoliereigenschaften.

PE-LD besitzt aber allerdings nur eine eingeschränkte Beständigkeit gegen Kohlenwasserstoff. PE-HD wird aber für die Produktion von Kraftstoffbehältern genutzt. Solche Behältnisse werden in der Regel zusätzlich mit einer Plasmaschicht bzw. einer Barrierefolie versehen, da PE bekannt ist für eine hohe Permeation. Anorganische hochkonzentrierte Säuren, Halogene und starke Oxidationsmittel beschädigen die Substanz von PE. Des Weiteren ist Polyethylen nicht witterungsbeständig und brennbar, aus diesem Grund werden dem technischen Kunststoff Additive wie zum Beispiel UV-Absorber oder Flammenschutzmittel hinzugefügt.


PE-Varianten in der Übersicht

PE-HD od. HDPE Polyethylen hoher Dichte (high density)
PE-MD bzw. MDPE Polyethylen mittlerer Dichte (medium density)
PE-LD bzw. LDPE Polyethylen niedriger Dichte (low density)
PE-LLD bzw. LLDPE Lineares Polyethylen mit niedriger Dichte
PE-UHMW bzw. UMHWPE Polyethylen mit ultrahoher Molmasse (ultra-high molecular weight)
PE-VLD oder VLDPE Polyethylen mit sehr niedriger Dichte (very low density)

Die Anwendungsgebiete von Polyethylen (PE)

Polyethylen wird hauptsächlich zur Produktion von Verpackungen und Folien verwendet. Weitere Anwendungsgebiete von PE sind die Herstellung von Kabelisolationen, Rohre, einfache Spritzgussteile, Formteile oder Kanister.
In unserem Onlineshop erhalten sie Rundstäbe und Platten aus PE. Auch in der Textil- oder der Papierindustrie kommt PE zur Verwendung allerdings als Pulver. Mit dem PE-Pulver werden Papier oder Textilien beschichtet.


Die Dichteangabe kann sich abhängig von der Einfärbung, der Rezeptur und der Dicke verändern. Im Einzelfall fragen Sie am besten direkt bei uns nach. Die Daten unserer Werkstoffrichtlinien sind lediglich als Richtwerte anzusehen, da sich die Werte abhängig von der Probekörperherstellung und dem Verarbeitungsverfahren verändern können. Das bedeutet, dass bei Bekanntwerden des konkreten Anwendungsbereichs der Verarbeiter bzw. der Anwender die Eignung der Materialien separat noch einmal prüfen sollte.


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